Es ist bekannt, dass Frauenhockey immer noch ein Stiefkind unseres Sports ist, aber die Dinge entwickeln sich langsam, aber sicher.
Die Schweizer Vereine beginnen endlich, ihre Frauenteams ernster zu nehmen (lesen Sie hier) und die USA werden mit der Professional Women's Hockey League (PWHL) einen neuen Impuls geben.
Eine Liga, die Alina Mueller logischerweise kennenlernen wird (lesen Sie hier) und die es ihr ermöglichen wird, den Druck auf finanzieller Ebene etwas zu lockern. Ich erinnere Sie daran, dass sie ab Anfang nächsten Jahres 80.000 Dollar brutto und zwischen 40 und 50.000 netto verdienen wird. Das ist zwar kein Grund zum Überschwang, da es nicht einmal einem Swiss-League-Gehalt entspricht, aber dennoch ein Schritt nach vorne.
Aber es passt der Schweizerin sehr gut, wie sie in der heutigen NZZ am Sonntag schreibt: "Ich habe immer davon geträumt und gehofft. Aber ich habe mich in der Schule immer doppelt angestrengt, weil ich nicht damit gerechnet habe, eines Tages mit Eishockey meinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Es hat etwas Surreales an sich, dass es so weit gekommen ist. Ich habe noch nie in meinem Leben solche Gefühle empfunden".
Die neue Liga wurde nach dem Scheitern der Premier Hockey Federation und der Canadian Women's Hockey League gegründet, in der viele Talente mitwirkten. Mueller zollt ihnen Respekt: "So viele Spielerinnen haben so lange dafür gekämpft, dass es eine solche Liga gibt. Und viele von ihnen können nun nicht mehr davon profitieren. Es ist hart, aber ich werde die Frauen, die uns den Weg geebnet haben, nicht vergessen.
Sie vergisst aber auch nicht, dass der Weg für Spielerinnen in der Schweiz noch sehr lang sein wird:
"Viele Kolleginnen hören mit 26, 27 oder 28 Jahren auf, weil die Arbeitsbelastung zu hoch ist. Es ist hart, wenn du drei- oder viermal trainierst, spielst und dann auch noch einen 100-Prozent-Job hast, weil du mit dem Hockey keinen Franken verdienst. In der Nationalmannschaft bedeutet das, dass wir alle zwei oder drei Jahre fast die gesamte Basis neu aufbauen müssen. Unser Team ist immer noch sehr jung. Aber die Nationalmannschaft ist eigentlich nicht für die Ausbildung da, die sollte anderswo stattfinden".
Nun sollen sich die Dinge also auch in unserem Land weiterentwickeln.