Ein WM-Finale ist immer etwas Besonderes. Der Druck ist riesig, beide Mannschaften werfen alles aufs Eis, und nur zwei Teams haben sich das Recht erkämpft, um Gold zu spielen. Doch dieses Endspiel verspricht noch mehr: Es wird Geschichte geschrieben – so oder so.
Die USA haben bislang nur einmal den Weltmeistertitel gewonnen, und das liegt fast ein Jahrhundert zurück – im Jahr 1933. Seit Einführung des heutigen Formats sind die Amerikaner oft vorzeitig gescheitert, sei es im Viertelfinale oder gar schon in der Vorrunde. Dabei traten sie häufig mit talentierten Kadern an. Nun stehen sie kurz davor, diesen langen Fluch zu beenden.
Die Schweiz steht dagegen bereits zum vierten Mal seit 2013 in einem WM-Finale – zuletzt 2023. Doch bislang reichte es immer nur zu Silber. Trotz der langen Eishockey-Tradition im Land wartet man weiterhin auf den ersten Titel. Noch 1997 spielte die Schweiz in der B-Gruppe. Der sportliche Aufstieg seither ist beeindruckend.
Um den Amerikanern Paroli zu bieten, muss die Schweiz deren gefährlichste Spieler ausschalten – allen voran Frank Nazar. Auch Verteidiger Zach Werenski ist ein Schlüsselspieler: sechs Punkte in sechs Spielen, ein Plus-Minus-Wert von +8, über 25 Minuten Eiszeit pro Partie und der Motor des Powerplays.
Dazu kommen Logan Cooley (11 Punkte), Conor Garland (10 Punkte, darunter drei Tore in Viertel- und Halbfinale) sowie Shane Pinto, der in den Playoffs stark aufspielte. Im Halbfinale gegen Schweden überzeugten die USA mit aggressivem Forechecking und einem disziplinierten Spiel – eine Kombination, die sie lange vermissen ließen.
Die Schweiz hat jedoch ihre eigenen Stärken. Sie liebt das schnelle Spiel auf der großen Eisfläche und überzeugt durch eine ausgeglichene Mannschaft. Nur zwei Feldspieler haben im Turnier noch nicht getroffen. Topscorer ist Tyler Moy mit 12 Punkten, bester Torschütze Sven Andrighetto mit sieben Treffern. Auch Kevin Fiala (7 Punkte), Damien Riat (6 Tore) und Denis Malgin (10 Assists) tragen zur starken Offensive bei.
Im Tor kommt es zu einem spannenden Duell: Leonardo Genoni präsentiert sich in Topform – mit einer Fangquote von 94,55 %, einem Gegentorschnitt von 0,99 und vier Shutouts. Seine aktuelle Serie ohne Gegentor beträgt mehr als 181 Minuten.
Auf der Gegenseite vertraut Team USA auf Jeremy Swayman, der gegen Schweden 27 von 29 Schüssen parierte und sich als sichere Bank erwies.
Seit dem 12. Mai hat die Schweiz in sechs Spielen nur zwei Gegentore kassiert – darunter ein 3:0-Sieg gegen die USA in der Vorrunde. Doch im Finale zählt nur der Moment. Für beide Nationen ist es die Chance auf den ersten Weltmeistertitel der modernen Ära – und auf einen Platz in den Geschichtsbüchern.