Swiss Ice Hockey hat offiziell seine Kandidatur für die Austragung der Frauen-Weltmeisterschaft 2028 eingereicht.
Zum ersten Mal seit 2011, als Winterthur und Zürich das Turnier vor spärlich gefüllten Rängen beherbergten, könnte die Schweiz erneut Gastgeberin sein. Heute hat sich der Kontext jedoch stark verändert: Der Frauensport boomt, und der Schweizer Verband will auf dieser Dynamik aufbauen, bestätigt die NZZ.
Die Chancen, den Zuschlag zu erhalten, sind real. Bereits 2026 wird die Schweiz die Männer-Weltmeisterschaft austragen – ein Beleg für ihre Glaubwürdigkeit bei der IIHF. Eine Frauen-WM wäre die Gelegenheit, einer Disziplin neuen Schwung zu verleihen, die sich hierzulande noch schwer tut. Derzeit gibt es weniger als 3000 lizenzierte Spielerinnen, viele Karrieren enden früh mangels Perspektiven.
Im Ausland hingegen nimmt das Interesse stetig zu: In Tschechien wurde im vergangenen April mit insgesamt 122’000 Zuschauerinnen und Zuschauern ein neuer Rekord aufgestellt. In Nordamerika zieht die Professional Women’s Hockey League mittlerweile grosse Massen an, auch wenn die Gehälter noch weit von jenen der NHL entfernt sind.
In der Schweiz umfasst die Postfinance Women’s League acht Teams, jedoch ohne eine einzige Profispielerin. Ambitionierte Projekte wie jenes des EV Zug zeigen aber den Weg: Beim letzten Playoff-Final verfolgten fast 4000 Fans die Partie.
Eine Heim-WM könnte zum Katalysator werden: Sie würde die Sichtbarkeit des Frauenhockeys erhöhen, die Gründung neuer Teams bei bislang inaktiven National-League-Klubs wie Kloten oder Langnau anstossen und jungen Spielerinnen neue Perspektiven eröffnen.